Wohnungsbau für Staatsbedienstete
'Am Stiftsbogen'
München
Wettbewerb, ein 2. Preis
Voraussetzungen
Das aus einem Realisierungswettbewerb hervorgegangene Bauvorhaben „Am Stiftsbogen" umfasst 16 Häuser mit 5 unterschiedlichen Haustypen. Die Gesamtanlage gliedert sich in zwei Bereiche, die an einem verbindenden, halböffentlichen Grünstreifen auf dem Grundstück liegen. Unter jedem der zwei Bereiche liegt eine Tiefgarage.
Im Nordwesten der Wohnanlage befindet sich eine neu geplante öffentliche Grünanlage, die nordöstliche Seite wird von dem zukünftigen Polizeipräsidium begrenzt. Die zueinander versetzten Punkt- und Zeilenhäusern schaffen dabei zum einen ein abwechslungsreiches Raumgefüge und bewirken zum anderen dass sich das öffentliche Grün optisch in den alternierenden Höfen und dem Grünen Anger in der Mitte der Anlage fortsetzt.
Städtebauliches Konzept
Entgegen des B-Plan-Entwurfs wird statt einer Zeilenbebauung eine Solitärbebauung vorgeschlagen. Diese Typologie erzeugt mehr Individualität und damit auch Identifikation der Bewohner mit ihrer Wohnanlage. Die Höfe werden dabei untereinander durch das Freiraumkonzept differenziert, das für jeden Hof eine unterschiedliche Bepflanzung mit Obstbäumen und einheimischen Laubgehölzen vorsieht. Die Eigenständigkeit der Höfe wird zusätzlich durch das Farbkonzept betont. Durch die wechselnden Gebäudefarben ergibt sich für jeden Hof eine eigene Farbkomposition.
In jedem Hof gibt es Spielflächen und im zentralen Anger zusätzlich einen Quartiersplatz mit einem größeren Spielplatz.
Jede Wohnung verfügt über einen Freiraum entweder in Form eines überdachten Balkons oder im Falle der Erd- und Dachgeschosswohnungen in Form einer Terrasse. Die versetzte Anordnung der Häuser zusammen mit den stehenden Fensterformaten garantiert für jede Wohnung eine optimale Belichtungssituation. Die Raumhöhe ist für heutige Verhältnisse angenehm hoch: die Erdgeschosswohnungen weisen eine lichte Raumhöhe von 2,85 m auf, die oberen Geschosse haben eine lichte Raumhöhe von 2,75 m.
Die Wohnbebauung umfasst 236 Wohnungen. Die Größen reichen von 1,5-Zimmer-Wohnungen mit 45 m² bis hin zu 5-Zimmer-Wohnungen mit 115 m² Wohnfläche. Im Wohnungsschlüssel überwiegen aber die 1,5- und 2-Zimmer-Wohnungen. Alle Wohnungen sind mit Parkett ausgestattet.
Eine Besonderheit des Bauvorhabens besteht darin, dass der Bauherr die Wohnanlage auch nach Fertigstellung in seinen Händen behält und bei seinen Bauten besonderen Wert auf Nachhaltigkeit und Langlebigkeit legt. So wurde das Wohnungsbauprojekt „Am Stiftsbogen" nicht in dem üblichen Wärmedämmverbundsystem gebaut, sondern die Außenwände sind als monolithisches Ziegelmauerwerk mit einer Stärke von 42,5 cm ohne zusätzliche Wärmedämmung ausgeführt, wobei selbstverständlich die geltenden Energieeinsparstandards eingehalten wurden.
Das anfallende Regenwasser der Dächer und Balkone wird gesammelt, über eine gezielte Versickerung auf dem Grundstück in das Erdreich, bzw. in den natürlichen Wasserkreislauf zurückgegeben.
Fotonachweis: Prof. Rüdiger Kramm
Projektdaten
Wettbewerb | 2004, 2. Stufe, ein 2. Preis |
Bauherr | Gesellschaft für den Staatsbediensteten Wohnungsbau in Bayern mbH (Stadibau) |
Architekten | Kramm + Strigl |
Projektarchitekt | Dipl.-Ing. Peter Klose |
Baujahr | 2009 (1. BA) | 2010 (2. BA) |
Leistungsphasen | HOAI 1-5, 8a |
BGF | 32.625 m² |
Anzahl der WE | 238 |
Standort | Stiftsbogen, 81377 München-Großhadern |
Tragwerksplanung | Ingenieurbüro Franz Enzwieser, Übersee |
Haustechnik | Ingenieurbüro Konrad Huber, München |
D 64289 Darmstadt
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